Auf den United States International Kyokushin Championships kämpfen am Samstag Karatekämpfer aus aller Welt. Mit dabei: Drei unserer besten Karatekas.
Naunhof – Leipzig – New York – Atlantic City, das ist die Reiseroute unseres Wettkampfteams, welches am Samstagabend in der Wettkampfhalle des Tropicana Hotels um einen Platz auf dem Siegerpodest kämpfen wird. „Ich werde nicht zaubern. Ich setze auf Basics wie Kraft und Ausdauer“, berichtete die U18-Karateweltmeisterin Jessica Krause im Vorfeld. Zur Akklimatisierung und Überwindung eines möglichen Jetlags ging es für Trainer Michael Schramm, die Karatekämpferinnen Anna Wandschneider und Jessica Krause, Karateka Hannes Drechsler sowie Wettkampfrichter Brandon Schramm bereits am Montag nach New York.
„Ich mag es über den großen Teich zu fliegen und finde es jedes Mal schön hier. Ich freue mich, diese größere und buntere Welt erleben zu dürfen,“ so Deutschlands oberster Kampfrichter der IFK, Brandon Schramm.
Viel Zeit für Sightseeing blieb dem Wettkampfteam allerdings nicht, stehen doch bis Freitag täglich zwei Trainingseinheiten und genug Schlaf auf dem Programm. Nichts desto trotz reichte die Zeit für einen Abstecher zum Empire State Building, zum Innehalten am Ground Zero und zu einem Bummel über den Times Square.
„Am Anfang war ich ziemlich überfordert, weil man permanent nach oben sehen muss, um alles wahrzunehmen“, beschrieb Schwarzgurt Anna Wandschneider ihre Eindrücke aus der Ferne. Trotzdem, so die 19-jährige Athletin, habe sie sich schnell akklimatisiert und den Aufenthalt in New York genossen.
Da es sich bei dieser Reise aber nicht um einen Betriebsausflug, sondern um das Messen mit Kampfsportlern auf internationaler Ebene handelt, geht es heute weiter zum Austragungsort nach Atlantic City. Dort werden sich unsere Sportler/-innen sowohl mental als auch körperlich auf die internationale Kyokushin-Meisterschaft vorbereiten.
„Die letzten Wettkämpfe waren schwierig, deshalb haben wir das Training umgestellt und mehr auf Technik und Intensität geachtet. Nun erwarte ich Bestleistung von mir, denn dafür habe ich hart trainiert,“ gab Braungurt Hannes Drechsler Auskunft. Als anstehende Herausforderung beschreibt sein Trainer die teilweise hektische, unberechenbare Kampftechnik der Amerikaner. Zudem so Shihan Michael Schramm weiter, hätten die amerikanischen Kampfsportler und Kampfsportlerinnen ein starkes, selbstbewusstes Auftreten, welches einschüchternd wirken könne. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, den das deutsche Team fest im Blick hat. „Ich werde Ruhe bewahren und eine Maske der Gleichgültigkeit aufsetzen. Im Kampf werden wir dann sehen, wer der bessere ist“, legte Jessica Krause, U-18 Weltmeisterin 2022 ihre Strategie offen.
Das AktivSport SAXONIA-Team ist der einzige Deutsche Verein vor Ort. Dementsprechend wird nicht mit Landsmännern, sondern Amerikanern, Kanadiern und beispielsweise Briten in den „Ring gestiegen“. Insgesamt werden fünfzig Vereine mit zweihundertfünfzehn Karatekas aus fünf verschiedenen Ländern gegeneinander antreten.
Neben einem Platz auf dem Siegertreppchen, ist Sinn und Zweck der Reise der unmittelbare Wettkampfvergleich. So wird es am Samstagabend ab etwa 22 Uhr deutsche Ortszeit auch um Analysen gehen, die der Vorbereitung auf die Karateweltmeisterschaft 2025 in Leipzig dienen. Im Tropicana Atlantic City Hotel wird es dann neben schillernden Shows, Stand Up Comedy Auftritten oder dem Glücksspiel in den hauseigenen Casinos auch um eine geschichtsträchtige, uralte Kampfkunst gehen, bei der nicht das Glück, sondern das Können und der Wille über Sieg oder Niederlage entscheiden.
Autor: Anja Wickertsheim