Als Wettkämpferin in einer Pandemie – Ein Erfahrungsbericht

Wenn mich jemand fragen würde, wie ich das Jahr 2020 beschreiben würde, wäre mir sofort der Begriff „chaotisch“ eingefallen.

Als Mitglied des Wettkampfteams möchte ich euch einen Einblick geben, wie es für uns als Wettkämpfer in Zeiten des 1. und 2. Lockdown im Jahr 2020 war.

Zunächst einmal fing das Jahr wie gewohnt mit einigen Wettkämpfen an, bis im März der Lockdown kam.

Europameisterschaft verschoben

Eigentlich sollte Ende März die IFK European Championships in Istanbul stattfinden, welche auf Grund von Corona auf Anfang November verschoben wurde.

Für die Teilnehmer unseres Team war dies erst mal ein Schock, weil wir uns alle schon mental auf diesen Wettkampf vorbereitet hatten. Das nächste Problem war nun, wie es mit dem Training weitergehen sollte, da Training eigentlich vermieden werden sollte.

Gar kein Training. Sonst 7x die Woche.

Nach einer zweiwöchigen Zwangstrainingspause,  durften wir als Team in geteilten Gruppen trainieren. Es war für uns in den zwei Wochen ohne Training ein sehr ungewohntes Gefühl nicht trainieren zu können, da wir sonst mindestens 7 mal pro Woche trainierten.

AktivSport Saxonia e.V. – Ich beim Fitness Training

Um nicht in ein mentales Tief zu fallen, versuchten einige von uns sich mit eigenen Trainingseinheiten oder anderen sportlichen Aktivitäten, wie Workouts, joggen, Inline skaten und anderem, abzulenken. Damit wir trotzdem fit blieben, bis wir wieder trainieren durften.

Für mich persönlich war diese Situation sehr schwer, da ich eine Person bin, welche sehr viel Energie besitzt und diese durch viele und intensive Trainingseinheiten abbauen kann, um Abends zur Ruhe zu kommen.

Ab der 3. Woche des Lockdown durften wir unter Genehmigung wieder anfangen mit dem Training. Man sah jedem an, dass wir das Training miteinander vermisst hatten. Dadurch, dass das Training in den Vormittagsstunden stattfand konnten wir uns am Nachmittag besser auf die aufgegebenen Schulaufgaben konzentrieren.

AktivSport Saxonia e.V. – Mawashi Geri Jodan 🙂

Für mich war es eindeutig was anderes, wenn ich mit meinen Freunden trainieren konnte anstatt zu Hause allein Training zu machen. Auch als der Schulalltag in der geteilten Klasse wieder begann.

Etwas Normalität

In den Sommerferien konnten wir neben normalen Trainingseinheiten auch am Ende der Ferien ein Trainingscamp veranstalten, sowie ein Wochenendseminar mit Sensei Emma Markwell. Nach den Sommerferien ging es wieder mit dem normalen Trainingsbetrieb weiter. Auch einen Wettkampf in der Schweiz konnten wir Anfang September bestreiten.

Anfang Oktober konnten noch einige von uns, auch ich darunter, noch zur WM-Qualifikation in Berlin fahren. Dies war auch der letzte Wettkampf dieses Jahres für uns.

Die Anfang November geplante EM und die Anfang Dezember geplante WM wurden wieder verschoben, was uns als Teilnehmer wieder belastete. Wir hatten uns bereits von der Fitness und Mental auf die EM in Istanbul und auch auf die WM in Varna vorbereitet.

Ablenken, ablenken, ablenken.

Um auch hier nicht in ein mentales Tief zu fallen lenkten wir uns viel mit dem Training oder mit schulischen Sachen ab.

AktivSport Saxonia e.V. – Immer schön flexibel bleiben

Auch während dem jetzigen 2. Lockdown dürfen wir als Wettkampfteam trainieren, worüber ich auch sehr  froh bin, da es für mich wenigstens etwas Alltag-ähnliches mit sich bringt.

Ich freue mich schon sehr darauf, wenn ich endlich wieder auf der Matte stehen und kämpfen kann ohne, dass ich bis zur Matte eine Maske tragen muss.

Ich kann nur jedem raten, dass er sich vor allem an der frischen Luft bewegen soll, viel spazieren gehen und wenn die Möglichkeit besteht auch allgemein mehr Sport treiben sollte. Denn bekanntlich macht Sport auch glücklich.

Eure Jessica

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