Am 1. Oktoberwochenende fand in der Londoner K2 Arena die „British Open“ und der „Cup of Europe“ der IFK statt. Aus Deutschland reiste das Team, unter der Leitung des Landesrepräsentanten Shihan Michael Schramm und den Kämpfern Jessika Krause (Weltmeisterin 2022 – Junioren), Anna Wandschneider und Hannes Drechsler, an. Auch Senpai Brandon Schramm, der erst vor kurzem ins Kampfrichter-Team des Weltverbandes aufgenommen wurde, reiste mit nach London.
Die Anreise erfolgte über Prag nach London, wo das Team am Donnerstag, den 30. September, spät am Abend landete. Durch die frühzeitige Anreise hatte das Team die Möglichkeit, den Freitagvormittag zum Sightseeing zu nutzen. 2 Stunden London City standen auf dem Programm mit Besuch und einer Fahrt des London Eye. Danach ging es zurück zum Hotel und zum einchecken für den Wettkampf. Wie üblich wurden die Dokumente und der medizinische Zustand gecheckt, die Startnummern ausgegeben und Abläufe durchgesprochen. Senpai Brandon erwartete am Freitagabend noch das obligatorische, ca. zweistündige, Kampfrichttermeeting.
Am Samstag begann das Turnier 10:00 Uhr mit der „British Open“, bei dem Kinder ab zehn Jahre und Anfänger auf die Matte gingen. Am Nachmittag startete der „Cup of Europe“, bei dem die Elite aus Europa anwesend war. Unsere Kämpferinnen Jessica und Anna sind seit diesem Turnier gemeinsam in der gleichen Kategorie, ab 18 Jahre und bis 65 Kilo. Für Jessica war dieses Turnier das Erste, bei dem sie offiziell in der Frauenkategorie an den Start ging. Anna konnte zwar schon zwei Turniere in der Frauenkategorie bestreiten, jedoch ist auch für sie diese Kampfkategorie neu. Beide Kämpferinnen sind sehr motiviert und trainingswillig, immer ihr Bestes zu geben. Allerdings ist die Frauenkategorie eine andere Klasse und auch hier müssen die beiden zunächst einmal erste Erfahrungen sammeln, um später Erfolge einzufangen. Jessicas erster Kampf war gegen eine Niederländerin, die sie von Anfang an gut unter Kontrolle hatte. Durch eine Ausholbewegung, beziehungsweise den Ansatz einer verbotenen Technik (Schlag ins Gesicht) wisch Jessica aus und beachtete dabei nicht die Nachfolgetechnik, einen Fußtritt Richtung Gesicht. Dabei landete die Verse der Gegnerinnen auf Jessicas Nase und sie musste verletzungsbedingt den Kampf beenden.
Anna Wandschneider machte ihren ersten Kampf gegen eine Gegnerinnen aus Litauen. Dieser Kampf war sehr ausgeglichen und ging somit in Runde zwei. Am Ende der zweiten Runde wurde Anna etwas nachlässig und die Kampfrichter entschieden sich nach Punkte Gleichstand für den Sieg der Litauerin.
Der dritte Kämpfer im Bunde, Hannes Drechsler, ging in der Kategorie männlich +85 Kilo auf die Tatami. Der erste Gegner, ein Brite, war für Hannes kein großes Problem. Durch einen starken Fußtritt und Faustschläge konnte Hannes diesen Kampf klar gewinnen. Im Viertelfinale kam dann für Hannes der große Brocken, Emanuel Lebo, KWU-Weltmeister aus Österreich.
In diesem Kampf gab Hannes sein Bestes und die erste Runde ging ausgeglichen aus. In Runde zwei konnte Levo seine Erfahrungen ausspielen und Hannes musste am Ende der zweiten Runde einen Treffer einstecken, mit diesem dann der Österreicher, den Kampf für sich entschied und am Ende des Turniers auf dem Siegerpodest ganz oben landete.
Für alle drei ist es wichtig in den nächsten Monaten weiter Erfahrungen zu sammeln. Sie sind jung und die Zeit hat erst begonnen sich bei den Erwachsenen zu behaupten. Coach und Landesrepräsentant Michael Schramm ist sich sicher, dass alle drei bei ihrem aktuellen Trainingspensum und dem Willen schon bald auch hier Plätze bei den großen Turnieren möglich sind. Für Hannes, Jessica und Anna geht es als nächstes, Anfang November, in die Niederlande zur Westeuropean Championship der IFK. Einen Monat später werden die Drei, mit einem Gesamtdeutschen Team, nach Bulgarien zum Balkan Cup reisen. Eine große Weihnachtspause wird es dieses Jahr nicht geben, da schon für Ende Januar eine weitere Teilnahme an einem großen Turnier, über den großen Teich, in Planung steht.