Am 4. Oktober fand in der Londoner K2 Arena der „Cup of Europe“ der International Federation of Karate (IFK) statt. An dieser hochkarätigen Meisterschaft nahmen Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 21 Ländern teil. Auch das deutsche Team war vertreten – bestehend aus 5 Kämpfern des AS Saxonia sowie 2 weiteren Sportlern aus Baden-Württemberg.
Die Anreise erfolgte bereits am Donnerstagabend. Nach einer gemeinsamen Trainingseinheit am Freitagvormittag im Hotel nutzte das Team den Nachmittag für ein wenig Sightseeing in der Londoner Innenstadt, bevor am Abend der Check-in mit medizinischer Kontrolle, Wiegen und Startnummernvergabe anstand.



Am Wettkampftag, Samstagmorgen, ging es nach einem stärkenden Frühstück um 8:00 Uhr in die Arena. Nach der Aufwärmphase starteten um 10:00 Uhr die Vorrunden.
Marvin Micklitza war der erste Kämpfer des AS Saxonia auf der Matte. Er dominierte seinen Auftaktkampf klar und gewann vorzeitig durch K.o. Im Viertelfinale traf er auf einen ungarischen Gegner, der etwa zehn Kilogramm schwerer war. Trotz starker Leistung musste sich Marvin aufgrund des Gewichtsunterschieds geschlagen geben.
Auch Emil Diebel (13 Jahre) schied im Viertelfinale aus. Obwohl er den Kampf über weite Strecken dominierte, fehlte ihm am Ende die nötige Intensität.
Jolina Schramm traf im Halbfinale auf eine starke Gegnerin aus Bulgarien und musste sich dort knapp geschlagen geben. Im anschließenden Kampf um Platz 3 konnte sie jedoch überzeugen und sicherte sich die Bronzemedaille.
Die zweifache Weltmeisterin Jessica Krause startete in der Kategorie Frauen bis 65 kg. Die 21-Jährige kämpft seit September in der Eliteklasse – und traf dort auf ein Weltklassefeld mit mehreren internationalen Titelträgerinnen.
Nach einem Sieg über eine Spanierin traf sie in Runde zwei auf die Britin Olivia Pickthall, die sie bereits nach der ersten Runde bezwang. Im Halbfinale setzte sie sich in einem beeindruckenden Kampf gegen die Niederländerin Indy Kooijman durch.
Das Finale gegen die Lokalmatadorin Hayley Rowlands wurde zum Höhepunkt des Abends. Nach zwei ausgeglichenen Runden (je 3 Minuten) musste der Gewichtsentscheid her – beide Kämpferinnen lagen innerhalb der Toleranz von drei Kilogramm. In der entscheidenden Verlängerungsrunde lieferten sich beide ein packendes Duell mit harten Schlägen und Tritten. Schließlich entschieden die Kampfrichter knapp zugunsten der Britin.
Jessica Krause erkämpfte sich damit Platz 2 und wurde zusätzlich mit dem Sonderpreis „Best Spirit“ des gesamten Turniers ausgezeichnet.
Den größten Erfolg des Teams erkämpfte sich jedoch die erst zwölfjährige Joelle Schramm. Im vergangenen Jahr durfte sie aufgrund ihres Alters nur zuschauen – diesmal trat sie selbst an und bewies eindrucksvoll ihr Können. Nach ihren drei ersten Plätzen in Berlin und Prag war die Aufregung in London groß, denn ihre Gegnerinnen waren meist größer und schwerer. Doch Joelle ließ sich nicht beeindrucken:
Im Halbfinale wich sie geschickt einem Angriff aus, konterte mit einem präzisen Kick zum Bauch und gewann den Kampf nach nur wenigen Sekunden durch K.o.
Im Finale traf sie auf die Engländerin Lara Clarke. Mit energiegeladenen Kombinationen aus Schlägen und Tritten dominierte Joelle den Kampf und zwang ihre Gegnerin schließlich zur Aufgabe. Damit stand sie verdient ganz oben auf dem Podest und holte sich den 1. Platz an diesem Wochenende.
Für das Team AS Saxonia war der „Cup of Europe“ ein herausragendes Turnier mit starken Leistungen, Teamgeist und internationalem Erfolg.
Nach drei Turnieren in drei Wochen – Berlin, Prag und London – gönnen sich die Kämpfer nun eine viertägige Ruhepause. Danach beginnt erneut das Training, um für den anstehenden Wettkampf in Batumi (Georgien) am 25. Oktober bestens gerüstet zu sein.


